Die Geschichte des Labradoodle
So entstand der Labradoodle: Seine Geschichte
Labradoodles sind eine faszinierende und einzigartige Hunderasse, die in den letzten Jahrzehnten weltweite Popularität erlangt hat. Mit ihrer außergewöhnlichen Kombination aus hypoallergenem Fell und einem freundlichen, intelligenten Wesen sind Labradoodles nicht nur ideale Familienhunde, sondern auch für Allergiker und Hundeliebhaber geeignet. Ihre hohe Intelligenz und ihr lernwilliger Charakter machen sie vielseitig einsetzbar – von Therapie- und Blindenführhunden bis hin zu liebevollen Begleitern im Alltag.
Dieser Artikel beleuchtet die spannende Geschichte des Labradoodle, von seinen Anfängen als allergikerfreundlicher Blindenhund in Australien bis zur Entwicklung einer komplexen Zuchtstruktur, die die Rasse bis heute prägt. Dabei werfen wir auch einen Blick auf die Herausforderungen und Erfolge, die die Labradoodle-Zucht über die Jahre hinweg beeinflusst haben.
Die Entstehung der Labradoodle
Die Idee hinter der Rasse
Der Ursprung des Labradoodle liegt im Jahr 1989 in Australien, als eine Frau aus Hawaii für ihre Sehbehinderung einen Blindenführhund benötigte. Ihr Ehemann litt jedoch unter einer starken Hundeallergie, weshalb eine Lösung gefunden werden musste, die beides vereinte: einen arbeitsfähigen Blindenhund, der gleichzeitig hypoallergen war. Diese spezielle Anforderung war zu dieser Zeit noch ein Novum und brachte völlig neue Zuchtanforderungen mit sich.
Wally Conron und der erste Labradoodle
Die Aufgabe, einen allergikerfreundlichen Blindenhund zu schaffen, übernahm Wally Conron, ein erfahrener Züchter, der für die Royal Victorian Guide Dogs Association arbeitete. Conron stellte fest, dass der hypoallergene Großpudel aufgrund seiner Fellbeschaffenheit grundsätzlich geeignet sein könnte, jedoch in seinen Fähigkeiten als Arbeitshund oft nicht an die Eigenschaften des Labrador Retriever heranreichte. Daher entschloss er sich zur Kreuzung zwischen Labrador und Pudel.
Erste Kreuzung und Ergebnisse
Nach der Kreuzung von Pudel und Labrador entstanden drei Welpen, von denen ein Welpe hypoallergen war und somit den gewünschten Anforderungen entsprach. Die Öffentlichkeit nahm schnell Notiz von dieser neuen Hunderasse. Die mediale Aufmerksamkeit rund um den „Designerhund“ Labradoodle wuchs rasant. Durch die hohe Nachfrage verbreitete sich der Labradoodle nicht nur in Australien, sondern erlangte auch international große Popularität. Der Begriff „Labradoodle“ wurde von Conron bewusst gewählt, um die Mischung aus Pudel und Labrador für das allgemeine Publikum attraktiver zu machen. So entstand die Marke „Labradoodle“ als Vorläufer einer neuen Generation von Designer-Hunderassen.

Steckbrief
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Rassebezeichnung | Labradoodle, Australian Labradoodle |
Ursprung | Australien, erstmals gezüchtet 1989 von Wally Conron |
Herkunft der Rasse | Kreuzung zwischen Labrador Retriever und Großpudel, später weitere Rassen wie Cocker Spaniel |
Verwendung | Familienhund, Blindenführhund, Therapiehund, Allergiker-freundlicher Begleithund |
Größe | Mittelgroß bis groß, ca. 45 – 65 cm Schulterhöhe, je nach Zuchtlinie |
Gewicht | Zwischen 15 – 35 kg |
Felltypen | Lockig, wellig oder glatt; hypoallergen (je nach Linie) |
Fellfarbe | Verschiedene Farben, häufig creme, apricot, schwarz, schokoladenbraun oder zweifarbig |
Fellpflege | Regelmäßiges Bürsten nötig, Haarschnitt alle 6 – 8 Wochen empfohlen, da das Fell oft wenig haart |
Charakter | Freundlich, verspielt, intelligent, sozial, anpassungsfähig, menschenbezogen |
Lernbereitschaft | Sehr hoch; Labradoodles gelten als leicht zu erziehen und sind sehr lernfähig |
Bewegungsbedarf | Mittel bis hoch; idealerweise 1 – 2 Stunden tägliche Bewegung, abwechslungsreiche Aktivitäten |
Lebenserwartung | 12 – 15 Jahre |
Geeignet für | Familien, Allergiker, Menschen mit besonderem Bedarf an Therapie- und Assistenzhunden |
Besonderheiten | Hypoallergenes Fell (je nach Linie), sehr guter Therapiehund |
Zuchtverbände | Labradoodle Association, Australian Labradoodle Association of America, International Labradoodle Association |
Anerkennung | Nicht offiziell als eigenständige Rasse anerkannt (in manchen Ländern jedoch durch spezielle Verbände) |
Häufige Gesundheitsprobleme | Hüftdysplasie, Augenprobleme (bei verantwortungsvoller Zucht meist minimiert) |
Temperament | Sehr freundlich, geduldig und ausgeglichen; neigt zur Freude an Interaktion mit Menschen |
Die Verbreitung der Rasseidee
Mediale Aufmerksamkeit und steigende Nachfrage
Durch Artikel und Berichte in der australischen Presse wurde der Labradoodle schnell bekannt. Die Menschen waren fasziniert von der Idee eines hypoallergenen Hundes, der die besten Eigenschaften beider Rassen – Intelligenz, Loyalität und Freundlichkeit – in sich vereint. Die Nachfrage stieg insbesondere bei Menschen, die bis dahin aufgrund von Allergien oder Asthma auf die Gesellschaft eines Hundes verzichten mussten.
Kontroverse und Zuchtverbote
Obwohl der Labradoodle sehr populär wurde, führten einige Zuchtverbände und Züchter Bedenken an, die zu Einschränkungen in der Zucht führten. Die Royal Guide Dogs Association beendete die Zucht der Labradoodles schließlich, da nur ein Teil der Welpen wirklich hypoallergen war. Zuchtverbote und die Kontroversen um den Labradoodle hatten jedoch nur einen begrenzten Einfluss auf seine Beliebtheit. Trotz der Bedenken fanden sich viele Züchter in Australien und anderswo, die das Zuchtprogramm eigenständig fortsetzten und die Labradoodles als Familien- und Begleithunde populär machten.
Bedeutung als Blindenführhund und Therapiehund
Die ersten Labradoodles, die von der Royal Victorian Guide Dogs Association ausgebildet wurden, erwiesen sich als hervorragende Blindenführhunde, wobei die genetische Kombination von Pudel und Labrador für eine hohe Arbeitsmoral und das hypoallergene Fell sorgten. Diese Eigenschaften machten die Labradoodles schnell auch zu beliebten Therapie- und Assistenzhunden für Menschen mit Allergien und Asthma.
Die Entwicklung des Australian Labradoodle
Rutland Manor und Tegan Park – Die Zucht der Australian Labradoodle
Die australischen Züchterinnen Beverley Manners und Angela Cunningham spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Definition des Labradoodle. Sie gründeten die Zuchtorganisationen Rutland Manor und Tegan Park und verfolgten das Ziel, die Rasse als Familien- und Therapiehund zu optimieren. Um den Labradoodle weiter zu stabilisieren und spezifische Eigenschaften wie das hypoallergene Fell zu erhalten, führten sie weitere Hunderassen wie den Irish Water Spaniel, den Cocker Spaniel und den Wheaten Terrier in die Zucht ein.

Australian Labradoodle – Die Entstehung einer eigenständigen Rasse
Durch gezielte Kreuzungen und die sorgfältige Auswahl geeigneter Elterntiere entwickelte sich der Australian Labradoodle als neue, stabile Hunderasse. Die Rasse wurde insbesondere für ihre Anpassungsfähigkeit, Freundlichkeit und die hohe Intelligenz bekannt, die sie für den Einsatz als Blindenhund und Therapiehund prädestinierte. Mit dem hypoallergenen soft coated Fell waren diese Labradoodles auch für Allergiker eine gute Wahl. Zur Förderung und Kontrolle der Zucht wurden die Australian Labradoodle Association of America und die International Australian Labradoodle Association gegründet.
Genetische Vielfalt und Eigenschaften
Die Kombination der verschiedenen Hunderassen, die in die Labradoodle-Zucht eingekreuzt wurden, sorgte für eine stabile genetische Grundlage, die das hypoallergene Fell und das freundliche Wesen förderte. Diese Labradoodles besitzen oft ein weiches, pflegeleichtes Fell und eignen sich besonders gut für Familien und Allergiker. Da die Zucht auf eine möglichst einheitliche genetische Struktur hinarbeitete, gilt der Australian Labradoodle heute als nahezu eigenständige Rasse.
Geschichte der Labradoodle in Deutschland
Die Zucht und Popularität in Deutschland
In Deutschland begann die Zucht der Labradoodles Anfang der 2000er Jahre. Da sich Labradoodles durch ihre hypoallergenen Eigenschaften und das charakteristische Fell, das wenig haart, auszeichneten, wurden sie besonders bei Familien mit Allergikern schnell beliebt. Die Labradoodle und Australian Labradoodle sind jedoch in Deutschland bislang nicht offiziell vom Kennel Club anerkannt, weshalb die Arbeit der Züchterverbände umso wichtiger ist.
Qualitätsstandards in der Labradoodle-Zucht
Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Labradoodles stieg auch die Zahl der Züchter, was jedoch nicht immer zu einer gesunden und nachhaltigen Zucht führte. Viele verantwortungsbewusste Züchter orientieren sich daher an den Standards der Labradoodle Association und anderen Labradoodle-Organisationen, um die Gesundheit und die gewünschten Eigenschaften der Rasse zu sichern. Dabei spielen Gesundheitsprüfungen, Ahnenforschung und eine sorgfältige Auswahl der Zuchttiere eine zentrale Rolle, um die Labradoodle als robuste und freundliche Begleithunde zu erhalten.
Der Australian Cobberdog – Weiterentwicklung des Labradoodle
Die Anerkennung des Cobberdog
Der Australian Cobberdog ist eine Weiterentwicklung des Labradoodle und wird als eigenständige Rasse angesehen. Er wurde speziell gezüchtet, um die hypoallergenen und therapeutischen Eigenschaften der Labradoodles weiter zu stabilisieren und wird seit 2012 beim Continental Kennel Club als eigenständige Rasse geführt. Der Cobberdog behält die besonderen Merkmale der Labradoodle bei und ergänzt sie durch einen neuen, standardisierten genetischen Hintergrund.
Besonderheiten und genetische Vielfalt
Durch die strenge Zuchtselektion ist der Cobberdog ein stabiler und verlässlicher Therapiehund mit einer ruhigen, ausgeglichenen Persönlichkeit und einem Fell, das wenig haart und hypoallergen ist. Die Zucht des Australian Cobberdogs wird nur von qualifizierten Züchtern durchgeführt, die die von der International Australian Labradoodle Association und anderen Verbänden festgelegten Standards einhalten, um die Gesundheit und Stabilität der Rasse zu gewährleisten.